Freitag, 10. November 2023 | 10:00-17:30 Uhr Hochschule der Künste Bern HKB, Bern

Dokumentation 3. Nationale Tagung Lapurla mit Fokus Qualitätsoffensive

Das waren die Highlights

Lapurla hat zur dritten nationalen Tagung eingeladen. Gekommen sind rund hundert Personen aus der ganzen Schweiz. Der Anlass fand an der Hochschule der Künste Bern HKB statt. Mit einem reichhaltigen Programm haben wir unseren Fokus auf die Qualität von frühkindlichen ästhetisch-kulturellen Teilhabeprojekten gelegt. Und zum ersten Mal hat Lapurla Awards vergeben für wegweisende Projekte zur Einlösung der UN-Kinderrechte.

Alle Fotos auf dieser Seite: Nicole Hametner

Es ist angerichtet!
Alles parat!
Die Tafelmeile füllt sich!
En Guete und gutes Netzwerken!

Grusswort von Prof. Dr. Thomas Beck

Direktor HKB & Stiftungsrat Lapurla

Sibylle Matt Robert liest das Grusswort von Prof. Dr. Thomas Beck

«Dass die frühkindliche Begegnung mit Kunst und Kultur für die Entwicklung individueller, kreativer Persönlichkeiten entscheidend sein kann, ist in der Breite der Gesellschaft noch nicht genügend angekommen.»

Prof. Dr. Thomas Beck

Das Grusswort wurde vorgetragen von Sibylle Matt Robert, Leiterin Weiterbildung der HKB, weil Thomas Beck krankheitsbedingt leider nicht teilnehmen konnte:

«In der Begegnung mit den Künsten erleben Kinder sinnliche ‘Gegenuniversen’ zur grösstenteils normierten Alltagswelt. Kleinkinder, die schon seit ihren ersten Lebensjahren direkt oder indirekt stereotypisierten Bildern und Klängen einer omnipräsenten digitalen Welt ausgesetzt sind, erhalten dadurch die Chance, sich spielerisch mit etwas Unbekanntem, Einzigartigem, Schönem, vielleicht auch ‘Sinnfreiem’ auseinandersetzen zu können. Als Kind Künste zu erleben, bedeutet, sich früh im Leben ein Stück Freiheit zu erobern.

Die HKB beschäftigt sich in vielen ihrer Studiengänge in Musik, Gestaltung und Kunst und in der Weiterbildung mit der Vermittlung von Künsten und Kultur, ein Strategieziel unserer Hochschule widmet sich explizit unserem Profil als Ausbildungsinstitution von angehenden Kulturvermittler*innen. Und auch in der Forschung sehen wir – beispielsweise im Themenfeld Caring Society – grosses Potential für das Thema frühkindlicher Erfahrung mit den verschiedenen Künsten und der Entwicklung entsprechender Vermittlungsmethoden.

Dass die frühkindliche Begegnung mit Kunst und Kultur für die Entwicklung individueller, kreativer Persönlichkeiten entscheidend sein kann, ist in der Breite der Gesellschaft noch nicht genügend angekommen. Es gilt deshalb, das Anliegen der nationalen Initiative Lapurla, die aus der HKB heraus entstanden ist, zu unterstützen und das Thema mit einem Ausrufezeichen auf die Agenda der Schweizer (Bildungs-) Politik zu setzen. Die dritte Nationale Tagung von Lapurla und die Verleihung der ersten Lapurla Awards werden hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.

Vor zehn Jahren begann mit der Lancierung des CAS Kulturelle Bildung unter der Leitung von Karin Kraus an der HKB die Erfolgsgeschichte von Lapurla. Ich bin stolz darauf, dass unsere Hochschule diese bildungspolitisch so wichtige Initiative eng begleiten konnte und nun die Rolle der Gastgeberin für diese Tagung einnehmen darf. Ich wünsche Ihnen und Euch allen einen inspirierenden Tag und anregende Diskussionen.»

Thomas Beck

Warum Thomas Beck Lapurla als Stiftungsrat unterstützt, kannst du im Interview nachlesen.


Vom pionierhaften Weiterbildungsstudiengang zur nationalen Initiative

Lapurla ist aus dem 2013 erstmals gestarteten CAS Kulturelle Bildung und der daraus lancierten Fokuspublikation Ästhetische Bildung und Kulturelle Teilhabe – von Anfang (2017) entstanden. Der CAS befähigt seit 10 Jahren Fachpersonen aus den Bereichen Bildung, Kultur, Soziales und Gesundheit dazu, qualitativ hochstehende ästhetisch-kulturelle Settings im Frühbereich zu entwickeln, durchzuführen und zu evaluieren.

Carolin Fedier (Leiterin Kunstvermittlung, Amt für Kultur des Kantons Bern) hat im Gespräch mit Sibylle Matt Robert (Leiterin Weiterbildung HKB) und Karin Kraus (Studienleiterin CAS Kulturelle Bildung und Fondatrice & Geschäftsleiterin Lapurla) nachgefragt,

– Welche biografischen Lapurla-Momente es bei SMR gegeben hat?
– Was der Auslöser war für KK war, dass es so etwas wie Lapurla braucht ?
– Was SMR an Lapurla überzeugt und warum Lapurla zur HKB passt ?
– Ob und welche Tiefschläge es bei KK als Initiantin Lapurla gegeben hat? Und was aus ihrer Sicht der grösste Erfolg von Lapurla ist?
– Was KK vor 10 Jahren gesagt hätte, wenn ihr jemand Lapurla als nationale Bewegung vorausgesagt hätte?
– Was SMR Lapurla für die Zukunft wünscht?

«Menschen ab dem Start in ihrer Kreativität fördern bedeutet, sie für alles Kommende stark zu machen. Lebenslanges Lernen von Anfang an…»

Sibylle Matt Robert

«Wenn mir jemand vor 10 Jahren Lapurla vorausgesagt hätte, und dass wir im Rahmen einer bereits dritten nationalen Tagung Awards für herausragende Projekte vergeben werden, hätte ich wohl geantwortet: Schön wär’s – träum weiter!»

Karin Kraus

Wie Weiterbildung wirkt

Wir feiern 10 Jahre CAS Kulturelle Bildung – mit Posterstationen von 10 ALUMNI

Zum 10-Jahresjubiläum haben sich 10 Absolventinnen anhand von Postern vorgestellt. Sie standen zum Gespräch bereit für Fragen zu ihrem beruflichen und persönlichen Werdegang. Es wurde angeregt diskutiert, sich gegenseitig inspiriert und viel gelacht.

«Herzlichen Dank dir für den tollen Anlass. Die vielen guten Begegnungen und Gespräche haben mich sehr inspiriert.»

Daniela Tribelhorn

«Es war eine ansteckende, gute Energie zu spüren und schön zu sehen, dass sich so viele für die Jüngsten in unserer Gesellschaft stark machen. Ich bin gerne Teil davon und bin auch etwas stolz auf meine Arbeit, die andere wiederum anregt und inspiriert.»

Stefanie Langenegger

Romandie: Wie schafft man Netzwerke?

Beispiele und Diskussion


Von allen Teilnehmenden kam etwa ein Drittel aus der Romandie. Zusammen mit Sandrine Bavaud (Generalsekretärin Pro Enfance), Giuseppina Billè (Kleinkindererzieherin Crèche du Clos-de-Bulle), Carolina Liebling (stellvertretende Direktorin Musée de la main UNIL-CHUV), Maude Sauvage (Plastikerin) und Laura Verdú Martínez (Kleinkinderzieherin, Krippe Clos-de-Bulle Lausanne) wurde anhand von konkreten Praxisbeispielen ausgetauscht und diskutiert, wie interprofessionelle Netzwerke gebildet werden können.

«Ich habe mitgenommen, dass es möglich ist, Einzelinitiativen in einen sinnvollen Zusammenhang zu stellen, und dass wir weiterhin Möglichkeiten finden müssen, um die Dominoeffekte bei den Behörden und den Berufsschulen zu vervielfachen. Es scheint in der Tat wesentlich zu sein, allen Kindern und Familien den Zugang zu Angeboten der ästhetischen Wahrnehmung und der kulturellen Teilhabe zu ermöglichen.»

Sandrine Bavaud
de gauche à droite : Carolina Liebling (driectrice adjointe), Giuseppina Billè (éducatrice), Maude Sauvage (artiste)
Maude Sauvage (artiste)
Laura Verdú Martínez, Giuseppina Billè (éducatrices)

Die Regionalgruppen stellten sich vor

Die Koordinator:innen der Regionalgruppen Lapurla haben sich vorgestellt und aufgezeigt, wie Vernetzung gelingt und was sie bewirken kann.

Nils Schrempp & Lucrezia Santo | Basel
Sara Rossi | Bern
Sandra Teesink | Ost-CH
Sandrine Bavaud | Romandie
Johanna Ludwig & Salomé Böni | Zentral-CH
Monica Fischer-Medici | Zürich

Worldcafés Regionalgruppen

Wie können die regionalen Netzwerke weiter ausgebaut und gestärkt werden? Welche Ziele wollen sie weiterverfolgen? Der Austausch diente der breiteren Vernetzung und gegenseitiger Inspiration zum Weiterwirken.

«Mir wurde ermöglicht, viele Menschen kennenzulernen und so neue, wertvolle Kontakte zu knüpfen.»

Sandra Teesink, Koordinatorin Regionalgruppe Ost-CH
Zentral-CH
Zentral-CH
Bern
Bern
Basel
Basel
Zürich
Zürich
Ost-CH
Ost-CH

Verleihung der Lapurla-Awards

Lapurla vergab erstmals Awards für wegweisende Projekte zur Einlösung der UN-Kinderrechte im Frühbereich in zwei Kategorien: «Best Practice» & «Best Newcomer». Die Siegerprojekte wurden am 10. November 2023 im Rahmen der 3. nationalen Tagung an der Hochschule der Künste Bern HKB verliehen. Herzliche Gratulation!

Gefeiert und getanzt haben wir mit dem wunderbaren Tzupati Orchestra!

Herzliche Gratulation an: Loyse Graf (links) & Célia Meirelles (rechts) für «EspaceS créatifS au musée d’art et d’histoire MAH»
Herzliche Gratulation für den Award! Clement Kottelat (links) & Jennifer Skolovski (rechts) mit «Art’Mini/KinderKulturTreff Mini»
Herzliche Gratulation an: Anna Beck-Wörner (links) & Regina Dobler (rechts) mit «CHIKU»
Herzliche Gratulation an: Yvonne & Teddy Amstad
Herzliche Gratulation an: Annika Brantschen mit «Mini Atelier»
… und getanzt …
Jetzt wird gefeiert mit dem tollen «Tzupati Orchestra»!

Schlusswort des Stiftungsrats

Iris Weder & Thomas Jaun

Iris Weder ist Vorstandsmitglied von Kulturvermittlung Schweiz KVS und Leiterin der Abteilung Kultur der Stadt Zug.

Thomas Jaun ist Vorstandsmitglied von Alliance Enfance und Schulleiter HF Kindheitspädagogik – ARTISET Bildung.

Beide sind seit der ersten Stunde Verbündete von Lapurla. Ihre Expertisen in den Bereichen Bildung, Kultur, Frühe Kindheit und Ausbildung von Fachpersonen der frühen Kindheit ist von grossem Wert für Lapurla.

Erfahre mehr über die Motivation der beiden Stiftungsräte zum Mitwirken bei Lapurla:

Interview mit Thomas Jaun | Interview mit Iris Weder

«Die Tagung hat gezeigt, dass das Engagement für die Förderung von kreativen Freiräumen für Kleinkinder stetig wächst und die Initiativen äussert vielseitig und kreativ sind.

Die erste Verleihung der Lapurla-Award war ein Erfolg. Bravo an die ausgezeichneten qualitätsvollen Projekte! Ich bin überzeugt, dass das Auszeichnen von Best-Practices eine wirkungsvolle Form der Förderung ist, mit der die Anliegen von Lapurla noch mehr Sichtbarkeit erhalten, und die Idee sich schneller weiterverbreiten wird. So freue ich mich heute schon auf die Projekte der nächsten Ausgabe.»

Iris Weder

«Beeindruckend war für mich, wie Kunsträume zu Spiel- und Forschungsräumen für Kinder geworden sind. Für viele wichtige Themen der Arbeit mit Kindern wie Partizipation, Ko-Konstruktion oder die Gestaltung von anregenden Umgebungen kann man sich an den ausgezeichneten Projekten eine dicke Scheibe abschneiden.»

Thomas Jaun

Weitere Informationen

Datum

Freitag, 10. November 2023 | 10:00-17:30 Uhr

Ort

Hochschule der Künste Bern HKB, Fellerstrasse 11, 3027 Bern

Programm