Familien

Eltern & Grosseltern

Lapurla ist auch Familiensache. Eltern, Grosseltern und andere Bezugspersonen sind es, die Kinder zu selbstbestimmten, offenen, neugierigen, starken und kreativen Persönlichkeiten machen. Lapurla möchte Eltern und andere Bezugspersonen ermutigen, sich selber zu gewähren, was Kinder brauchen: Mehr kreative  Freiräume.

Gemeinsames Experimentieren stärkt die Eltern-Kind-Beziehung | Foto: Anita Affentranger
Zusammen Kultur erleben stärkt die psychische Gesundheit. Foto: Marc Andereggen
Ineinander Vertrauen haben und sich auf Unbekanntes einlassen. Foto: Anita Affentranger
Gemeinsam der Neugier folgen | Foto: Kathrin Schulthess
Wenn sogar die ungeliebte Maske zum kreativen Spielfeld wird. Foto: Karin Kraus
Lustvolles Spuren hinterlassen und gleichzeitiges untersuchen. Foto: Karin Kraus
Von der Materialinszenierung übers Chaos zu neuen Ordnungsformen. Foto: Karin Kraus
Auch in der Turnhalle kann man kreativ sein. Foto Christian Jaeggi
Zusammen auf Entdeckungsreise. Foto: Jennifer Skolowski

Denkanstösse

Für mehr Lapurla im Alltag

Lapurla möchte Eltern und andere Bezugspersonen ermutigen, sich selber zu gewähren, was auch Kinder brauchen: Mehr Freiräume und Freispiel statt Leistungsdruck schon vor dem Schuleintritt. Ersteres macht kreativ, zweiteres krank! 

Es beginnt mit uns selber – unserer Grundhaltung gegenüber Kindern und unseren Erwartungen an sie. Lapurla liefert keine Rezepte, aber Denkanstösse zur Reflexion.

Wir müssen bei Kindern in die Lehre gehen.

Julia Leitmeyer, Kulturvermittlerin Stapferhaus

Oftmals funktioniert der (Familien-)Alltag nur gut organisiert und durchgetaktet. Die Agenda und der Stundenplan geben vor, was wann zu tun ist. Rar ist die Zeit, die frei verfügbar ist. Statt diese kostbaren Lücken ebenso mit ambitionierten Vorhaben zu füllen, sie einfach als «freie Zeit» blockieren. Und sich dann einlassen auf das, was sich zusammen mit den Kindern aus der Situation heraus ergibt.

Illustration von Lorenz Meier mit kreativen Kindern.
Illustration: Lorenz Meier 2020

Die kreativsten Ideen kommen von den Kindern selbst. Statt sich als Eltern und Betreuungspersonen den Kopf zu zerbrechen und gut gemeint vorzugeben, was zu tun ist: Lieber mal versuchen, sich auf das einzulassen, wovon das Kind fasziniert ist und woran es in diesem Moment Gefallen findet. So lernen Kinder die Kraft und Freude am selbstbestimmten Handeln und können ihre eigene Kreativität entdecken und entfalten.

Illustration: Lorenz Meier 2020

Vieles, was wir in der heutigen Leistungsgesellschaft tun, verfolgt ein klares Ziel. Das Messen und Vergleichen erzeugt einen enormen Druck. Wir fühlen uns gezwungen, in allen Bereichen effizient, produktiv und fokussiert vorzugehen. Jedoch entstehen oftmals die besten Ideen, wenn man sich einfach mal auf das Tun – den Weg zum Ziel – einlässt. Nicht zu wissen, wo man landet und was genau dabei herauskommt, wirkt sehr befreiend. Und wenn es uns gelingt, Umwege, Ungeplantes und Unerwartetes nicht als Scheitern, sondern als Bereicherung zu sehen, dann haben wir fruchtbaren Boden für Kreativität geschaffen! Und fühlen uns erst noch gestärkt und gut dabei.

Illustration: Lorenz Meier 2020

Orte, um die Kreativität anzuregen, gibt es überall: An Kulturorten im Quartier oder in der Natur. Manchmal braucht es Mut, neue Türen zu öffnen und hineinzublicken. Es lohnt sich, Vorurteile und Berührungsängste hinter sich zu lassen und sich stattdessen neugierig mit den Kindern auf Neuland zu begeben.
Indem Kinder fernab von Leistungsdruck lernen, sich auf Unerwartetes einlassen und diesen «Schwebezustand» begrüssen, gehen sie auch im Alltag agiler und offener mit noch unbekannten Herausforderungen um.

Illustration: Lorenz Meier 2020

Statt anzuleiten und vorzugeben, Kinder bei ihren Entdeckungen im Alltag lediglich begleiten und beobachten. Wenn sie selber ausprobieren, Lösungen finden und Herausforderungen aus eigener Kraft meistern, erfahren sie Selbstwirksamkeit.

Illustration: Lorenz Meier 2020

Wenn Kinder sich neuen Herausforderungen stellen, brauchen sie uns Erwachsene manchmal mehr, manchmal weniger. Darum überlassen wir sie nicht einfach sich selbst, sondern nehmen bewusst Anteil an ihren Erfolgs- und Misserfolgserlebnissen. Denn Fortschritte machen heisst auch Misserfolge überwinden und daran wachsen. Das macht stark und widerstandsfähig. Wenn Kinder erleben, was sie selber bewirken und meistern können, stärkt das ihre Persönlichkeit. Sie gehen dadurch mit zukünftigen Herausforderungen gelassener und selbstbewusster um.

Illustration: Lorenz Meier 2020

Üblicherweise landet der Deckel eines leeren Gurkenglases bei der Sammelstelle, weil er nutzlos erscheint. Besonders Kinder entdecken in vermeintlich wertlosen Gegenständen schnell neue Einsatzmöglichkeiten. Die Kreativität, mit der sie altbekannte Dinge neu betrachten und nutzen, ist beeindruckend. Gib deinem Kind die Möglichkeit, mit Gegenständen zweckentfremdet zu experimentieren und etwas Neues zu kreieren.

Broschüre zum Reflektieren vor oder nach dem Experimentieren

Die Kreativität der Kinder soll nicht bewertet werden. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Statt zu werten mit Aussagen wie «Eine Katze ist doch nicht blau» oder «Eine schöne Katze hast du gemalt» sind interessierte Fragen über die Gründe interessant, weshalb die Katze vielleicht «blau» ist. Solche Diskussionen regen an, sein eigenes Denken zu reflektieren und das Handeln anderer besser zu verstehen. Durch Kommunikation auf Augenhöhe und indem wir die Perspektive der Kinder und jene von anderen als inspirierend und ebenso bedeutsam wie unsere eigene ansehen, schaffen wir Resonanz und eine starke Willkommenskultur für alle.

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Broschüre & Postkartenset

6 Impulse für Eltern, Grosseltern und alle Erwachsenen, die gerne Zeit mit Kleinkindern verbringen

Kinder sind neugierig. So erschliessen sie sich die Welt. Von Anfang an. Dazu brauchen sie uns als Türöffnerinnen und Mitstauner. Leichter gesagt als getan? Die Broschüre «Kreativer von Anfang an» gibt 6 Impulse für Eltern, Fachpersonen und Erwachsene, die gerne Zeit mit jungen Kindern verbringen.


Lapurla-Momente

Inspiration

Wie lustvolle Lapurla-Momente aussehen können, zeigen unsere Kurzfilme. Lass dich inspirieren!

Es ist nicht wichtig, was du betrachtest, sondern was du siehst.

Henry David Thoreau, amerik. Schriftsteller und Philosoph 1817–62

Lapurla erleben

Kreative Freiräume kann man innerhalb des Familienalltags schaffen. Das Ziel von Lapurla ist es aber, dass diese Freiräume für Kleinkinder auch an traditionellen Kulturorten selbstverständlich werden. Dieser Mission hat sich auch das Lapurla-Netzwerk verschrieben. Dank dessen Engagement können wir auf eine feine Auswahl an Angeboten verweisen, die Sie mit Ihrem Kind entdecken können.


Museumstipps für Familien

Die eigene Komfortzone zu verlassen und sich zusammen mit einem Kleinkind auf (noch) unbekannte Orte oder ungewohnte Dinge einzulassen, macht Spass! Mit Kleinkindern geht das besonders leicht, wenn wir uns von ihrer Neugier und Experimentierlust anstecken lassen. So kann auch uns Altbekanntes und Unscheinbares mit neuen Facetten bereichern.

Julia Langfeld geht mit dem 2-jährigen Moritz regelmässig ins Migros Museum für Gegenwartskunst in Zürich. Der Kleine ist begeistert von Formen, Farben und Drag Queens. Zum Interview

Moritz (links im Bild) besucht mit seiner Kita das Migros Museum für Gegenwartskunst. Foto: Karin Kraus

Im Tandem machen sich Menschen auf, lernen sich und das Museum kennen. Sie wählen ihr liebstes Objekt, erfinden eine Geschichte dazu und stellen sie online.

 

TiM in Bezug zu Kitas: Selber mit Kindern ins Museum gehen, oder einen TiM Anlass mit Eltern im Museum initiieren oder ganz eigenständig im Privatleben ab und zu ins Museum gehen mit Begleitung. Wenn sich TiM in der Kita bis zu den Eltern verbreitet, sich auch die Eltern als TiM-Guides anmelden, ist der Kulturzugang für Kinder auch in ihrer Freizeit aufgegleist.

Zur Website Tandem im Museum TIM

Museen bieten tolle, kostenlose Angebote, um mit Kindern Museen als Orte zum verweilen, austauschen und lernen zu entdecken. Lasse dich von der Vielfalt der Angebote überraschen!

Website Museumslupe