FLOWmobil kurz erklärt

Dazugehören, mitwirken und mitgestalten – von Anfang an

Das Projekt fokussiert auf Familien mit Kindern von 0–4 Jahren, die nicht in einer Kita oder Spielgruppe sind. Durch aufsuchende Settings werden niederschwellig kreative Freiräume zur kulturellen Bildung & Teilhabe ermöglicht. Die Familien werden darüber hinaus ermutigt, sich aktiv in ihrer Lebensumgebung einzubringen und/oder gemeinsam weiterführende Gefässe zu entwickeln, die ihren Bedürfnissen entsprechen.


Warum ein aufsuchendes Modellvorhaben?

Lapurla möchte alle Kinder in der Schweiz erreichen. Dass dies eine besondere Herausforderung ist, machen folgende Fakten deutlich:

  • Die Gemeinden geben nur 0.1% des Bruttoonlandprodukts BIP für Kitas, Tagesfamilien und Spielgruppen aus. Die CH liegt damit auf dem vorletzten Platz der OECD-Länder.
  • Nur 36% aller Kinder in der Schweiz besuchen eine Kita, bei den Spielgruppen liegen die geschätzten Zahlen etwas höher.

Das heisst für uns, dass wir neue Wege finden müssen, um auch diejenigen Familien zu erreichen, für die Kulturelle Teilhabe nur bedingt möglich ist.


Ein Modell mit drei Wirkungszielen

  1. FLOWmobil schafft kreative Freiräume mit sozialem Austausch im Alltagsumfeld von Familien mit jungen Kindern.
  1. FLOWmobil fördert die familienzentrierte Vernetzung auf kommunaler Ebene.
  1. FLOWmobil ermöglicht Verbindungen zu lokalen kulturellen Teilhabemöglichkeiten und/oder unterstützt die Familien bei der Entwicklung von neuen Settings, die ihren Bedürfnissen entsprechen.

Wie funktioniert FLOWmobil?

Das FLOWmobil ist ein Anhänger oder Wägelchen, bestückt mit inspirierendem Material, das zum selbtwirksamen kreativen Tun einlädt. Das FLOWmobil muss einfach zu Fuss, per Velo, ÖV oder Auto disloziert und platzsparend gelagert werden können

FLOWmobil sucht regelmässig Orte auf, wo sich die Zielfamilien potentiell aufhalten, bspw. Spielplätze, Quartiere, Einkaufszentren. Auch Familien sollen einbezogen werden, die bereits Teil eines Hausbesuchsprogramms von Zeppelin oder schritt:weise sind, die Angebote der Mütter-Väterberatung wahrnehmen oder an Femmes- und Männertischen teilnehmen.

FLOWmobil ist in einem Zeitfenster von 2–3 Stunden während den Schulzeiten präsent, damit wirklich die Jüngsten erreicht werden. Je nach Witterung findet das Angebot draussen, an einem geschützten Platz oder in einem zur Verfügung stehenden Innenraum statt.

FLOWmobil wird im Tandem von einer Fachperson mit Profil Frühe Kindheit & Kultur sowie einer Fachperson Elternberatung betreut. Während sich die Kreativitätsverantwortliche um die Prozessbegleitung der Kinder kümmert, sucht die Beratungsperson das Gespräch mit den Eltern. Mögliche Leitfragen: Was wird an Begegnungs-, Freizeit-, Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten vermisst? Wie kommen sie an Informationen zu Unterstützungs- und Beratungsangeboten in ihrer Nähe? Welche nutzen sie und warum (nicht)? Ziel dieses Austausches ist es, Familien fehlende Informationen zum kommunalen Unterstützungsangebot zu geben und sie zu ermutigen, mit ihren Kindern aktiv am lokalen kulturellen Leben teilzuhaben.


Vierstufiges Vorgehen

1) In einem ersten Schritt gilt es, interessierte Gemeinden zu finden, die Interesse daran haben, die kommunale Vernetzung im Bereich der Frühen Kindheit zu verbessern. Anhand einer Stakeholder- und Angebotsanalyse sollen interprofessionelle Netzwerke und Partnerschaften der Bereiche Frühe Kindheit, Soziales, Integration, Gesundheit und Kultur aufgebaut werden.

2) Sind die lokalen Partner:innen für FLOWmobil gefunden, gilt es die potentiellen Umsetzenden mittels
Train-the-Trainer-Workshops zu qualifizieren. Sie werden befähigt, geeignete Materialien und Methoden kleinkindgerecht anzubieten sowie sensibilisiert auf Gelingensbedingungen einer kreativitätsorientierten Prozessbegleitung. Sie lernen zudem die Prinzipien und Leitsätze zum Bildungsparadigmenwechsel von Lapurla kennen, die zentral sind für eine entsprechende potentialorientierte Haltung. Diese Haltung gilt es gegenüber Kindern und Eltern vorzuleben und alle Involvieten in ihrer Selbstwirksamkeit zu stärken.

3) Kontaktaufnahme mit Familien mittels FLOWmobil. Durch die regelmässige Präsenz soll ein Vertrauensverhältnis aufgebaut und die Bedürfnisse der Familien eruiert werden.


4) Weiterführend begleitende Vernetzung der Familien aufgrund der individuellen Bedürfnisse
mit lokalen Angeboten bzw. Schaffung von weiteren kreativen Freiräumen für Familien mit jungen Kindern, in denen sich Familien untereinander vernetzen und sich aktiv ins lokale Kulturleben einbringen und dieses mitgestalten können.


Förderpartner

Das Modell-Vorhaben wird gefördert vom Programm «Neues Wir» der Eidgenössischen Kommission für Migration im Zeitraum 2025–29. Wir sind aktuell daran, weitere Mittel für das nationale Vorhaben zu akquirieren. Interessierte Gemeinden, potentielle Förderpartner und FLOWmobil-Tandems dürfen sich gerne bei uns melden.