Siegerprojekte der Lapurla-Awards 2023

Lapurla vergab erstmals Awards für wegweisende Projekte zur Einlösung der UN-Kinderrechte im Frühbereich in zwei Kategorien: «Best Practice» & «Best Newcomer». Die Siegerprojekte wurden am 10. November 2023 im Rahmen der 3. nationalen Tagung an der Hochschule der Künste Bern HKB verliehen. Herzliche Gratulation!


Eine hochdotierte Jury hat von insgesamt 11 Eingaben 5 Projekte prämiert. Die Siegerprojekte konnten überzeugend aufzeigen, wie sie den von Lapurla geforderten Bildungsparadigmenwechsel in der Praxis leben und somit die zentralen Qualitätskriterien zur frühkindlichen ästhetisch-kulturellen Teilhabe einlösen. Die vom Bundesamt für Kultur BAK (Bereich Kulturelle Teilhabe) und Migros-Kulturprozent (Bereich Soziales) gespendete Preissumme beträgt CHF 3’000.– pro Siegerprojekt.

Alle Fotos auf dieser Seite: Nicole Hametner

Die Jury bestand aus folgenden namhaften Persönlichkeiten, die nebst ihrer fachlichen Perspektive gleichzeitig die Ebenen Bund, Kanton, privater Förderer, Kulturinstitution und nationale Initiative Lapurla vertreten haben:

Myriam Schleiss ist Leiterin Kulturelle Teilhabe beim Bundesamt für Kultur BAK. Nach einem Master in Sprachwissenschaften und Französischer Literatur an der Universität Lausanne arbeitete sie als Ausbildnerin und leitende Pädagogin in einer Sprachschule für Migrant/innen in Lausanne.

Carolin Fedier ist Leiterin des Fachbereichs Kulturvermittlung beim Amt für Kultur, der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern. Nach einem Studium der Kommunikation und einem Master in Kulturmanagement war Carolin als Koordinatorin bei MUS-E sowie für die Geschäftsstelle Kulturvermittlung Schweiz tätig. Als Begutachterin der Abschlussprojekte des CAS Kulturelle Bildung hat sie ein langjähriges Engagement im Bereich der frühen kulturellen Bildung vorzuweisen. Des weiteren hat sie mit Lapurla den pionierhaften Förderakzent U4 ausgearbeitet, aus dem ein gemeinsames Fördermodell der Kulturförderung des Kantons Bern zusammen mit der Burgergemeinde Bern geworden ist.

Jessica Schnelle ist seit 2022 Leiterin Soziales bei Migros Kulturprozent. Zuvor war sie als Projektleiterin für die Entwicklung, Umsetzung und Begleitung von national ausgerichteten Projekten und Themenfeldern an der Schnittstelle zwischen Kultur und Sozialem zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts zuständig. In dieser Funktion hat sie mit Karin Kraus die nationale Initiative Lapurla ins Leben gerufen und von 2017 bis April 2022 co-geleitet.

Carolina Liebling ist stellvertretende Direktorin des Musée de la Main UNIL-CHUV in Lausanne. Sie ist Mitglied der Regionalgruppe Romandie und hat in der Pilotphase von Lapurla selber ein eigenes Modellprojekt verantwortet.

Karin Kraus ist Fondatrice und Geschäftsleiterin von Lapurla sowie Studienleiterin und Dozentin des CAS Kulturelle Bildung an der Hochschule der Künste Bern HKB. Zudem ist sie Lehrbeauftragte an diversen Fach- und Hochschulen im In- und Ausland.

v.l.n.r.: Karin Kraus, Myriam Schleiss, Carolin Fedier, Jessica Schnelle, Carolina Liebling
v.l.n.r.: Karin Kraus, Myriam Schleiss, Carolin Fedier, Jessica Schnelle, Carolina Liebling

Das sind die Siegerprojekte der ersten Lapurla-Awards 2023

CHIKU: Kunsthalle Ziegelhütte & Chinderhort | Appenzell

Gewinnerinnen: Anna Beck-Wörner (Kunstvermittlerin) & Regina Dobler (Erzieherin)

CHIKU ist ein Lapurla-Modellprojekt der ersten Stunde, das sich eigenständig und nachhaltig verankert und qualitativ kontinuierlich weiterentwickelt hat. Es besteht ein grosses Commitment beider Partner auf allen Ebenen, und auch Lernende und das Museumspersonal werden miteinbezogen. Das sinnliche Potential des Raumes wird explizit gelebt und das Prinzip der Freiwilligkeit eingelöst, so dass die Kinder ihrer Neugier folgen können. CHIKU zeigt zudem den gesellschaftlichen Impact, wie im ländlichen Raum ein örtliches Kunstmuseum auch für Familien, die bisher keinen Bezug hatten, zugänglich und spannend sein kann.


Art’Mini | KinderKulturTreff Mini | Art’Mini outdoor | Kanton Wallis

Gewinner:innen: Jennifer Skolovsky (Compagnie Digestif) mit zahlreichen Theaterhäusern und Kitas

Qualitativ hoch entwickelte Settings, sowohl im Bereich der Darstellenden Künste «Kinderzur Kunst» mit diversen Theaterhäusern, als auch im Bereich «Lapurla Family» mit Tschüdanga. Sehr fundierte und reflektierte Expertise, hoher Outcome und Breitenwirkung mit Kunstschaffenden, Theaterhäusern, Kitas & Familien. Herausstechend reflektierte Ko-Konstruktion zwischen Kindern – Künstler:innen – Begleitpersonen mit niederschwelligen Angeboten zur Ästhetischen Bildung und Kulturellen Teilhabe. Ein Musterbeispiel für alles, wofür Lapurla steht!


«Mini Atelier K’Werk» | Basel-Stadt

Gewinnerinnen: Annika Brantschen (Projektleiterin) & Sabine Gysin (Leiterin K’Werk Bildschule, Schule für Gestaltung Basel)

Aus dem Pilotprojekt im Rahmen des CAS Kulturelle Bildung ist ein Modellprojekt Lapurla und daraus eine Qualitätsoffensive in Form von Weiterbildungsworkshops für Kitas entstanden, die viel Potential hat für eine Skalierung und nachhaltige Implementierung. Sehr überzeugender, bedürfnisgerechter und mit den Anliegen Lapurla konsistenter Ansatz zur Sensibilisierung von Betreuungspersonen mit Breitenwirkung. Es werden Kinder aus vulnerablen Verhältnissen erreicht, weshalb das Projekt auch einen wichtigen Beitrag zur Sprachförderung und Integration leisten kann.


«Zäme ufä Wäg» | Sarnen (OW)

Gewinner:innen: Teddy & Yvonne Amstad (Atelierleitung «Farbe & Experiment») & Sindy Rebmann (Kanton Obwalden)

Wegweisende und überzeugende Kooperation auf der Makro- und Mesoebene zwischen kantonalem Programm und dem Modellprojekt «Farbe & Experiment» von Lapurla zur Erreichung von Kindern aus vulnerablen Verhältnissen. Auf der Mikroebene werden Eltern und Familienbegleitende sensibilisiert und ermächtigt, Kindern kreative Freiräume zu ermöglichen. Raum als erster Pädagoge wird sinnstiftend eingesetzt zur Förderung der Selbstwirksamkeit und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder durch vielfältige ästhetische Erfahrungsmöglichkeiten.

Hinweis: Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes werden im Video keine Personen gezeigt.

Einblicke ins Atelier

«EspaceS créatifS» au Musée d’art et d’histoire MAH | Genf

Gewinnerinnen: Loyse Graf (Kunstvermittlerin) & Célia Meirelles (Erzieherin)

Sehr überzeugende ko-konstruktive Zusammenarbeit zwischen einer kulturellen Institution und einer Einrichtung für Kleinkinder. Die Bedürfnisse und Wünsche der verschiedenen beteiligten Akteure wurden berücksichtigt und das starke Engagement der beiden Partner für die kulturelle Bildung ermöglichte die Entwicklung eines reichhaltigen Projekts, bei dem stets auf Qualität geachtet wurde. Besondere Aufmerksamkeit wird der aktiven Erkundung der Architektur des Museums und der verschiedenen dort ausgestellten Werke gewidmet, und zwar auf eine gezielte, dem Rhythmus und dem Alter jedes Kindes angepasste Weise. Die Emotionen, die durch diese anregende Entdeckung geweckt werden, fördern wiederum die Kreativität der jungen Teilnehmer.