Eine chancengerechte Gesellschaft beginnt erwiesenermassen in der Frühen Kindheit, denn 90 Prozent der Synapsen im Gehirn werden in den ersten fünf Lebensjahren gebildet. Und es ist wissenschaftlich belegt, dass qualitativ gute frühkindliche Programme einen Return on Investment von 7 bis 10% bewirken. Dass Bildung in der Schweiz offiziell erst ab 4 Jahren mit dem Eintritt in den Kindergarten beginnt, ist demnach ein grosses politisches Versäumnis, das den Staat mit teuren Auffang- und Wiedergutmachungskosten belastet. Darum wurde mit Lapurla eine Bewegung lanciert, die sich für die 0–4-Jährigen stark macht. Ästhetische Bildung ist die elementarste Form frühkindlicher Bildung. Sie stärkt junge Kinder in ihrer Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeit und fördert Selbstwirksamkeit. Dies sind nicht nur gesundheitsrelevante Schutzfaktoren für Resilienz, sondern gleichzeitig grundlegende Kompetenzen, um konstruktiv und agil mit Veränderungen umgehen zu können. Diese Bildungsprozesse erfordern eine hohe Professionalität. Deshalb arbeitet Lapurla mit Fachpersonen der Frühen Kindheit, mit Kulturvermittelnden und Kunstschaffenden, Fachpersonen aus der Sozialen Arbeit, Bildung, Heilpädagogik und Gesundheit sowie mit Familienzentren zusammen. Die Lobbyarbeit mit Behörden und Politik ist eine ebenso zentrale Arbeit, damit die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen und langfristig finanziert werden können für eine nachhaltige gesellschaftliche Verankerung. Lapurla gibt es also, damit ausgehend von den Kleinsten die grösste Wirkung zum gesellschaftlichen Zusammenhalt geleistet werden kann.
FAQ
Häufig gestellte Fragen
Lapurla steht lautmalerisch für «L’art pour l’art» – «die Kunst als Selbstzweck» oder «Handeln um der Sache selbst willen». Lapurla ist der Moment, in dem ein Kind seiner eigenen Neugier folgt, dabei in einen kreativen Prozess kommt und bestenfalls im Flow sich selbst und sein Umfeld erkundet. Diese Erfahrung wollen wir Kindern ab Geburt ermöglichen. Lapurla verweist auf das Potenzial der Künste für ästhetische Erfahrungen – je früher im Leben, desto besser. Darum fokussiert sich die Mission von Lapurla besonders auf Kinder von 0 bis 4 Jahren.
Lapurla für Fachpersonen:
An Lapurla teilhaben und mitwirken ist auf unterschiedlichste Weise möglich: Fachpersonen empfehlen wir, kostenlos Mitglied unseres Netzwerks zu werden. Als Netzwerker*in profitierst du vom Austausch an Informationen und von den Erfahrungen anderer Netzwerker*innen. Lapurla organisiert regelmässig thematische, regionale und nationale Zusammenkünfte, um Netzwerker*innen miteinander zu verbinden, Ideen auszutauschen und Vorstössen eine Plattform zu bieten. Willst du selber aktiv werden, kannst du dich innerhalb einer Regionalgruppe engagieren oder die Lapurla-Gemeinschaft zu dir einladen. Zudem erhältst du als Netzwerker*in Zugang zu den Plattformen und den Kommunikationskanälen von Lapurla: Du kannst eigene Angebote und Aufrufe auf unserer Website publizieren lassen oder unsere Social-Media-Kanäle für ein paar Tage übernehmen und der Lapurla-Community hautnah von deinem Arbeitsalltag oder einem Anlass berichten. Lapurla behält sich das Recht vor, Anfragen begründet abzulehnen.
Lapurla für alle:
Lapurla kannst du jedoch auch individuell im Kleinen für dich oder mit deinen Kindern leben – denn Lapurla ist ein Lebensgefühl! Seid zusammen neugierig, macht die Dinge mal anders als gewohnt, lasst euch von Ungeplantem und Unerwartetem überraschen, und freut euch über gemeinsam Entdecktes, Erfundenes und Entstandenes. Solange der kreative Funken springt, ist Lapurla im Raum.
Nein, Lapurla kann derzeit keine Fördermittel für Projekte vergeben. Nach Möglichkeit unterstützen wir Projekte mit Beratung und Ideen für Fundraising. Lapurla ist sich bewusst, dass die Finanzierung der Projekte an der Schnittstelle von Kultur und Sozialem nach wie vor eine Herausforderung ist. Darum versucht Lapurla, auf übergeordneter politischer Ebene auf lange Sicht Rahmenbedingungen zu schaffen, damit es künftig einfacher ist, Gelder bei regionalen Behörden und Institutionen zu beantragen.
Gemeinsam mit unserem Netzwerk sind wir dabei, neue Angebote zu kreieren und diese auf unserer Website sichtbar zu machen. Projekte in deiner Nähe findest du auf der Karte auf unserer Startseite, bevorstehende Events unter Nächste Anlässe. Wer selber ein interessantes Angebot hat oder von einem gehört hat, das den Lapurla-Prinzipien entspricht, kann dies gerne bei uns melden.
Die ganze Arbeit von Lapurla baut auf Prinzipien auf, zu denen sich auch alle Netzwerker*innen bekannt haben. Wer sich vertieft für die fachliche Basis und die Herleitung der Lapurla-Prinzipien interessiert, dem empfehlen wir die Lektüre der Fokuspublikation «Ästhetische Bildung & Kulturelle Teilhabe – von Anfang an!» (2017). Sie beinhaltet die verdichtete fachliche Basis der Arbeit von Lapurla. Wer wissen möchte, was wir damit meinen, Lapurla-Momente im Alltag einzubauen, der erhält mit der Broschüre «Kreativer von Anfang an» Anregungen. Sie kann kostenlos bestellt werden.
Zurzeit ist Lapurla eine nationale Initiative mit einem Netzwerk, das die Vernetzung von Akteur*innen vorantreibt, den genannten Anliegen eine Plattform verleiht, die fachliche und die politische Arbeit vorantreibt und erfolgreiche Angebote frühkindlicher ästhetisch-kultureller Bildung skalieren will. Die Lapurla-Bewegung in der Schweiz ist seit der Lancierung 2017 stetig gewachsen und mittlerweile national präsent. Darum ist nicht ausgeschlossen, dass sich mit dem Lapurla-Wirkungsgrad auch die Struktur von Lapurla ändern wird.
Vorstellbar wäre, dass Lapurla in der Zukunft als Kompetenzzentrum agiert, dessen Kern weiterführend das Netzwerk bildet. Die Arbeit von Lapurla wird heute über Drittmittel finanziert. Wir sind dankbar, mit der bisherigen Unterstützung aller Partner und Involvierten ein Gefäss geschaffen zu haben, das den Lapurla-Anliegen in verschiedenen Formen Gehör verschaffen kann. Um die steigende Nachfrage nach dem Engagement von Lapurla auch künftig bewältigen zu können, braucht Lapurla weitere Förderpartner der öffentlichen Hand und der Zivilgesellschaft.