Centre de vie enfantine von Montelly und Musée cantonal des Beaux-Arts Lausanne & Partenaire Enfance & Pédagogie

La recette de la découverte au Musée

Das Modellprojekt «La recette de la découverte au musée» ist ein gemeinsames Unternehmen des Centre de vie enfantine von Montelly, des Musée cantonal des Beaux-Arts Lausanne und des Vereins Partenaire Enfance & Pédagogie.

Zusammenkunft von Erwachsenen: Annäherung an die Werke. Gefühlserlebnisse – mit den Kindern darüber sprechen. Oder wie man den Museumsbesuch mit den Kindern erlebt.

Bilanz des Lapurla-Modellprojekts «La recette de la découverte au Musée»

Das Modellprojekt «La recette de la découverte au musée» wurde im Kanton Waadt im Rahmen der nationalen Initiative «Lapurla – Kinder folgen ihrer Neugier» entwickelt. Es wird vom Centre de vie enfantine von Montelly in Lausanne, vom Musée cantonal des Beaux-Arts (MCBA) und vom Verein Partenaire Enfance & Pédagogie (PEP) getragen. Nun steht eine Bilanz des Projekts zur Verfügung, die ein bemerkenswertes pädagogisches Modell umfasst.

Ziel des Projekts war es, gemeinsam darüber nachzudenken, wie ein Museumsbesuch mit den Kleinsten gestaltet werden könnte. Fast ein Jahr lang trafen sich die Projektpartner*innen und tauschten sich über Besuche des MCBA mit Kindern im Alter von zweieinhalb bis viereinhalb Jahren aus: Was wird besichtigt, wer begleitet sie, wie ist der Besuch vorzubereiten, wie läuft die Kommunikation mit den Eltern ab, welche pädagogischen Absichten hat das Projekt? Diese Fragen bestimmten das Projektjahr und ermöglichten den Kindern einen spielerischen Zugang zum Museum. Ausserdem wurden Workshops mit den Familien angeboten.

Die 2021 angestellten Überlegungen und die Evaluation des Projekts durch die Erziehenden unterstützen den Aufbau einer pädagogischen Erfahrung, die als Modell für andere Teams oder Erwachsene, die Kinder begleiten, dienen kann.

Zitate aus der Projektevaluation

Das MCBA ist der Meinung, dass die Umsetzung eines solchen Projekts, ein Vermittlungsangebot und eine gute Betreuung nur «in Ko-Konstruktion mit Fachleuten der Frühen Kindheit erfolgen kann und auf Gegenseitigkeit beruhen muss: Das Museumspersonal wird für die Bedürfnisse und Fähigkeiten von Kleinkindern sensibilisiert, während die Fachleute des Centre de vie enfantine beim Aufbau ihrer Beziehung zum Museum begleitet werden.»

Die Vermittlerin des Museums sollte insbesondere «die Kleinkindererziehenden dabei unterstützen, sich bewusst zu werden, dass die ausgestellten Werke sowie das Museumsgebäude wertvolle pädagogische Mittel für ihre berufliche Praxis darstellen. Gemeinsam mit den beiden anderen Initiatorinnen entwickelt sie ein Instrument (Prozess), das sowohl bei den Erziehenden hinsichtlich ihrer Beziehung zur Kunst und zur Kreativität als auch beim Museumspersonal hinsichtlich ihrer Beziehung zum sehr jungen Publikum eine reflexive Haltung erweckt.»

Das Centre de vie enfantine von Montelly hat sich auf der Grundlage seiner bisherigen Erfahrungen an der Ausarbeitung und Umsetzung des Projekts beteiligt. «Dies setzt voraus, dass sie über das, was sie mit den Kindern ausprobieren, nachdenken, es beobachten und bewerten (Wechselspiel zwischen Überlegen und Ausprobieren, Erstellen eines pädagogischen «Protokolls»). Sie haben auch die Aufgabe, Informationen und Wissen an die Familien der Kinder weiterzugeben.» «Das PEP-Team ist der Ansicht, dass es durch die gleichzeitige Arbeit an mehreren Projekten zur Kreativität, ästhetischen Bildung und kulturellen Teilhabe seine Kenntnisse in diesem Bereich erweitern konnte und diese Themen nun in den Einrichtungen des Kantons, die es besucht, anbieten kann.»

Rezept für die Entdeckung im Museum

Nach dem dritten Treffen haben die Erziehenden ein Rezept aufgeschrieben:

  • Vorbereitung: Gruppe mit gutem Schuhwerk und bequemer Kleidung ausstatten. Erzählen, welches Abenteuer sie im Museum erwartet … und los geht’s!
  • Für eine lockere Entdeckungsreise 400 Gramm Neugier und 500 Gramm Geduld miteinander verrühren.
  • Vor Ort zwei Deziliter Regeln, einen Liter Fantasie, zwei Liter Beobachtung hinzugeben und kurz ruhen lassen.
  • Während der Besichtigung kommen von selbst verschiedene Farben, Formen und Grössen hinzu und verleihen dem Fragen- und Ideenrezept für den Künstlernachwuchs die Würze.
  • Abschliessend eine Prise Begeisterung darüberstreuen und nicht mit guter Laune sparen.
  • Es ist angerichtet! Auf dem Rückweg lassen Sie sich dann die Besichtigung schmecken: Die Zeit wird wie im Flug vergehen, denn ganz wie das Essen lässt auch ein Museumsbesuch niemanden kalt.


Nachhaltigkeit des Modellprojekts

Die Projektevaluation verdeutlicht drei Schwerpunkte: Autonomie, gute Betreuung und Weiterbildung:

  • Die Fachpersonen des Centre de vie enfantine von Montelly können das MCBA selbstständig besuchen und können ihre Kompetenzen dank eines auf die Kinder fokussierten Ansatzes auch an anderen Kulturorten anwenden.
  • Erforderlich sind genügend Erwachsene, die mit ins Museum gehen und jedes Kind individuell betreuen können. Eine Zusammenarbeit mit den Eltern könnte in Erwägung gezogen werden.
  • Der Verein PEP und das MCBA könnten den Prozess zu einem Modell machen, auf dessen Grundlage ein Ausbildungsmodul für Kindererziehende im Rahmen ihrer Weiterbildung gestaltet werden könnte. Ziel ist es, die Fachleute, die dies wünschen, für einen selbstständigen Museumsbesuch zu rüsten und ihnen Besuche zu ermöglichen, ohne dass dazu eine Reservation nötig ist. So könnte spontan, noch am selben Morgen, beschlossen werden, ins Museum zu gehen. Dies würde den organisatorischen Bedürfnissen einer Kinderbetreuungseinrichtung besser gerecht. Die geschulten Personen können das Museum während ihrer gesamten berufliche Laufbahn mit ihren Kindergruppen besuchen, wenn sie es wünschen.

Steckbrief

Projektpartner

Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne – MCBA
Place de la Gare 16
1003 Lausanne

Centre de vie enfantine (CVE) de Montelly
Service de la petite enfance
Chemin de Montelly 13
1007 Lausanne

Partenaire Enfance et Pédagogie – PEP
Av. de Montoie 36
1007 Lausanne

Beteiligte Personen

Jean-Michel Auvray, chargé de sécurité et de surveillance au MCBA

Coralie, Arjen, Willy, Khaoula, Maude, Edna, Marianne, les professionnel.le.s de l’équipe des
moyens (enfants de 2 ½ à 5 ans)

Förderer

Finanziert durch einen Impulsbeitrag der Initiative Lapurla (2021).

Projektleitung

Koordination mit den Partnern und Kontakt mit Lapurla:
Sabine Germann, pädagogische Beraterin PEP
Montoie 36
1007 Lausanne
sabine.germann@pep-vd.ch

Gabrielle Chappuis
Kulturvermittlerin, zuständig für Inklusion und partizipative Projekte.
Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne – MCBA
gabrielle.chappuis@vd.ch

Tamara Airoldi
Pädagogische Leiterin
Centre de vie enfantine (CVE) Montelly in Lausanne
tamara.airoldi@lausanne.ch

Laufzeit

Dezember 2020 bis August 2021

Zusätzliche Informationen