Studie «Gemeinsam verschieden?»

26 Kantone, vier Landessprachen und eine Vielzahl von Kulturen und Lebensweisen existieren in der Schweiz neben- und miteinander. Doch wie vielfältig und durchmischt ist das soziale Umfeld der Menschen in der Schweiz? Das beantwortet die Studie «Gemeinsam verschieden?»

Die Studie der Autoren Jakub Samochowiec und Johannes C. Bauer wurde vom Migros-Genossenschafts-Bund in Auftrag gegeben und vom Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) herausgegeben. Jakub Samochowiec, Senior Researcher am Gottlieb Duttweiler Institut, hat an der 1. Nationalen Tagung von Lapurla über die Zukunftszenarien der Studie «Future Skills» und die Zukunftskompetenz der Kreativität referiert.

In der Studie «Gemeinsam verschieden?» wurde untersucht wie vielfältig und durchmischt das Umfeld der Menschen in der Schweiz ist, wie die Menschen Vielfalt gegenüber eingestellt sind und was Vielfalt und Durchmischung fördert, respektive hindert. 

Hier gehts zur Studie!

Für Lapurla anschlussfähig sind folgende Erkenntnisse der Studie:

Die Mehrheit der befragten Personen hat gegenüber dem Konzept der Vielfalt eine positive Einstellung (vgl. Samochowiec & Bauer, 2024, S.10). 
Auch Lapurla begrüsst Vielfalt! Das übergeordnete Ziel allen Schaffens rund um Lapurla ist eine Gesellschaft, in der jedes Kind mit den gleichen Chancen aufwächst. Dazu müssen Kinder von Geburt an kulturell teilhaben und vom sinnlichen Austausch mit ihrer Umwelt profitieren können. Chancengerechtigkeit für alle in einer vielfältigen Gesellschaft beginnt ab Geburt!

Kontakt verbessert die Einstellung gegenüber Menschen und baut Vorurteile ab (ebd., S. 61).
Kleinkinder haben eine grundsätzliche Neugier gegenüber allen Menschen. Damit Vorurteile erst gar nicht entstehen, ist es wichtig, Kontakt zu unterschiedlichen Menschen zu haben. 

Es braucht Kontakt zwischen unterschiedlichen Menschen, um Vielfalt zu leben und den Zusammenhalt zu stärken (ebd., S. 61). 
Durch ästhetische Erfahrungen stärken Kinder ihre Wahrnehmungsfähigkeit, ihre Ausdruckskompetenzen, ihre Selbstwirksamkeit und ihre Resilienz. Und davon profitiert die ganze Gesellschaft: Wir brauchen kreative und mutige Persönlichkeiten, um schlüssige Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen zu finden und den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken.

«Das heisst, um das Zusammenleben zwischen Menschen zu fördern und Vielfalt in der Schweiz zum Gelingen zu bringen, braucht es Kontakte zwischen unterschiedlichsten Menschen, welche sich aber, wie gesehen, u.a. aufgrund von strukturellen Gründen selten begegnen»

Samochowiec & Bauer, 2024, S. 61

Über den Freundeskreis kommen viele direkt oder indirekt mit Menschen in Kontakt, die sich von sich selbst unterscheiden (ebd., S. 63).
Auch die Arbeit oder die Ausbildung sind Kontaktorte. Kleinkinder verfügen weder über eigene Freundeskreise noch über Arbeit oder Ausbildungsstätten. Umso wichtiger erachten wir deshalb, dass die Schweiz über ein gut ausgebautes Betreuungsangebot verfügt als Kontaktort für die Jüngsten. Zudem muss sichergestellt werden, dass frühkindliche (kulturelle) Angebote für alle unterschiedlichen Familien zugänglich sind. 

«Ein Einsatz gegen Armut ist also ein Einsatz für Vielfalt»

Samochowiec & Bauer, 2024, S.73


Menschen mit wenig Geld haben weniger Kontakte. Ein Grund kann die eingeschränkte Mobilität sein. (ebd., S. 73). 
Um auch die unter prekären Bedingungen aufwachsenden Kleinkinder zu erreichen, ist Lapurla daran, das Projekt FLOWmobil aufzugleisen. Fachpersonen aus Kunst und Sozialem machen sich mit dem FLOWmobil auf den Weg, um mit vulnerablen Familien mit Kindern im Vorschulalter im öffentlichen Raum in Kontakt zu treten. 

Es überwiegt die Meinung, dass Menschen trotz ihrer Unterschiede Vieles gemeinsam haben (ebd., S. 10). 
Wir sind der Überzeugung, dass alle Kinder neugierig, kreativ und handelnd sind, von Anfang an. Lapurla stärkt das Verbindende, in dem sie sich dafür einsetzt, dass beim ko-konstruktiven kreativen Tun ein Austausch, auch nonverbal, über Unterschiede hinweg entsteht. Gemeinsam ist auch allen Kindern, dass sie Rechte haben. Unsere Arbeit mit den Jüngsten leistet einen Beitrag zur Einlösung der UN-Kinderrechte, indem wir uns für das Recht der Kulturelle Teilhabe einsetzen (Artikel 31, UN-Kinderrechtskonvention).