Dokumentation 4. Nationale Tagung Lapurla mit Fokus «Ko-Konstruktion & Ko-Kreation»

Lapurla hat zur vierten nationalen Tagung eingeladen und 120 Fachpersonen aus den Bereichen Kunst und Kultur, Verwaltung, Bildung und Betreuung sind gekommen. Die Tagung zum Thema «Ko-Konstruktion & Ko-Kreation» hat am Donnerstag, 14. November 2024 von 10–17 Uhr in der Chollerhalle in Zug stattgefunden. Die Durchführung war eine Kooperation mit unserem Netzwerkpartner Höhere Fachschule für Kindheitspädagogik ARTISET, gefördert von der Abteilung Kultur der Stadt Zug.
Inspiriert blicken wir zurück auf einen reichhaltigen Mix aus Impulsen von Expert*innen, Gesprächen, Workshops und Netzwerken.

Alle Fotos auf dieser Seite: Benni Weiss
Alle Videos auf dieser Seite: Hubert Zaech

Ein herzliches Willkommen durch Karin Kraus, Fondatrice & Geschäftsleiterin Lapurla, Studienleiterin & Dozentin Hochschule der Künste Bern HKB und Gastdozentin Artiset hfk
Thomas Jaun, Präsident Stiftungsrat Lapurla, Schulleiter Höhere Fachschule Kindheitspädagogik ARTISET und Vorstandsmitglied von Alliance Enfance

Begrüssung durch Karin Kraus, Fondatrice & Geschäftsleiterin Lapurla, Studienleiterin & Dozentin Hochschule der Künste Bern HKB und Gastdozentin Artiset hfk


Grusswort des Stadtpräsidenten André Wicki

André Wicki, Stadtpräsident Zug, bei der Begrüssungsrede

«Es ist wichtig und sicherlich unumstritten, dass wir für die Jüngsten in unserer Gesellschaft ein Umfeld schaffen, in dem sie experimentieren, ausprobieren und schlussendlich viel dabei lernen können.»

André Wicki

Liebe Anwesende

Wir freuen uns sehr, Sie hier in der Chollerhalle in Zug zur Tagung «Ko-Konstruktion und Ko-Kreation» der Stiftung Lapurla willkommen zu heissen.

Zug ist der ideale Ort für diese Veranstaltung. Die Höhere Fachschschule für Kindheitspädagogik Artiset, die städtischen Kitas und die hiesige Kulturszene sind sich der Bedeutung des Kinderrechts auf kulturelle Teilhabe sehr bewusst. Besonders wichtig ist es, dass wir für die Jüngsten in unserer Gesellschaft ein Umfeld schaffen, in dem sie selber experimentieren und damit ihre Selbstwirksamkeit erleben können.

Ich möchte Ihnen hierzu ein persönliches Beispiel aus meiner Kindheit erzählen. Ich hatte das Glück, einen Grossvater zu haben, der Bildhauer war. Meine Zeit in seinem Atelier ist mir bis heute lebendig in Erinnerung geblieben. Der Duft von Ton und Holz, das Gefühl beim Bearbeiten der Materialien, zu sehen wie meine Werke entstanden – all das ist für mich von unschätzbarem Wert und prägend für mein Leben.

Dass ich diese Erinnerungen so genau bewahre, zeigt, wie intensiv ich sie damals empfunden habe. Diese Erfahrungen haben meine Entwicklung und mein Verständnis von Kreativität geprägt.

Die Stadt Zug nimmt ihre Verantwortung ernst und will den Kleinsten unserer Gesellschaft wertfreie und kreative Freiräume bieten. Daher freuen wir uns sehr, dass diese nationale Tagung der Stiftung Lapurla heute hier in der Chollerhalle stattfindet.

Dem Netzwerk wünsche ich weiterhin viel Kraft und Erfolg!

Vielen Dank.


Einstimmung

Lapurla teilt die Vision des Zentrums für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg und wir sind fest davon überzeugt, dass auch die Schweiz ein Kompetenzzentrum braucht für die Kulturelle Teilhabe von Anfang an!

Moderationsfolien (PDF)

Einstimmung und Tagungsausblick mit Karin Kraus & Thomas Jaun, Stiftungsrat Lapurla (Präsidium), Schulleiter Höhere Fachschule Kindheitspädagogik ARTISET & Vorstandsmitglied von Alliance Enfance


Fachreferate

Am Morgen wurde anhand von Referaten von Annika Butters und Christian Holst dargelegt, wie Ko-Konstruktion und Ko-Kreation wissenschaftlich verortet sind und welche Haltungs- und Handlungsprinzipien für die Praxis abgeleitet werden können.

Annika Butters, Fachexpertin am Marie Meierhofer Institut für das Kind
Christian Holst, Wissenschaftsautor, Dozent und Berater zu den Themen digitale Kommunikation, Co-Creation und Kultursektor

«Ko-Konstruktion gelingt dann am besten, wenn wir uns auf Augenhöhe begegnen können.»

Annika Butters

Ko-Konstruktion – Lernen im Austausch mit anderen

Referat von Annika Butters, Pädagogische Psychologin lic. Phil., Senior Project Manager | Marie Meierhofer Institut für das Kind Zürich MMI

Präsentation (PDF)

Ko-Kreation – magisches Konzept oder Placebo-Beteiligung?

Referat von Christian Holst, Wissenschaftsautor, Dozent und Studiengangskoordinator des Master Arts and Cultural Management | Universität Lüneburg

Präsentation (PDF)

 

Das Referat als Video kann aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht werden.

«Bei der Ko-Kreation verlässt die Kultureinrichtung die Produktions- und Anbieterrolle und übernimmt stattdessem eine Moderatorenrolle. Statt zu produzieren, aufzuführen oder auszustellen, geht es dann ums Zuhören, Aufgreifen, Bestärken von bestimmten Entwicklungen und ums Interagieren. »

Christian Holst


Gesprächsrunden

In einer ersten Gesprächsrunde gingen die Referierenden Annika Butters und Christian Holst auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Ko-Konstruktion und Ko-Kreation ein.
In der erweiterten Runde haben die Leitungen der städtischen und kantonalen Kulturämter von Zug – Iris Weder und Aldo Caviezel mitdiskutiert, was das Gehörte für die Praxis und Förderstellen bedeutet.

Moderation: Thomas Jaun, Präsident Stiftungsrat Lapurla, Schulleiter Höhere Fachschule Kindheitspädagogik ARTISET und Vorstandsmitglied von Alliance Enfance.

Moderation der Gesprächsrunden: Thomas Jaun (Mitte)
Iris Weder, Christian Holst, Thomas Jaun, Annika Butters & Aldo Caviezel
Iris Weder, Leiterin Abteilung Kultur Stadt Zug
Aldo Caviezel, Leiter Amt für Kultur Kanton Zug

«Diese kreativen Ko-Kreationsprozesse sind Teil der Verwaltung. Wir arbeiten mit verschiedenen Departementen, mit verschiedenen Ebenen, mit Leitungen von Kitas u.s.w. sind wir im Gespräch und da ist eben das Zuhören so wichtig, das Zurückstehen und Schauen was sind die Bedürfnisse. Dann kommt es zu Dialog, es fliessen die Ideen, es entstehen wieder Projekte und es entsteht etwas Neues. Zusammen und auf Augenhöhe.»

Iris Weder

Gesprächsrunde 1

Gesprächsrunde mit Annika Butters und Christian Holst

Moderation: Thomas Jaun

Gesprächsrunde 2

Gesprächsrunde mit Annika Butters, Christian Holst, Iris Weder und Aldo Caviezel

Moderation: Thomas Jaun


Workshops

Nach einem ko-kreativen Spaziergang zu zweit am Ufer des Zugersees, an frischer Luft und bei sonnigem Wetter, ging es fliessend in die Workshops über.

Alle Teilnehmenden wurden in Gruppen eingeteilt nach Tätigkeitsbereich auf der Mikro-, Meso- oder Makroebene. Es wurde den Fragen nachgegangen, was es für Ko-Konstruktion bzw. Ko-Kreation auf der jeweiligen Ebene braucht, was Gelingensfaktoren sind und wie das Gehörte in die Praxis umgesetzt werden kann.


Jede Gruppe visualisierte ihre Erkenntnisse und Bedürfnisse in einem ko-kreativen Prozess mit ästhetischem Material, gesponsert vom CAS Kulturelle Bildung.

Einige der Antworten der Gruppen auf die Fragen, was es für Ko-Konstruktion bzw. Ko-Kreation auf der jeweiligen Ebene braucht, was Gelingensfaktoren sind und wie das Gehörte in die Praxis umgesetzt werden kann, können hier eingesehen werden:


Vernissage

Während der Vernissage konnten die visualisierten Erkenntnisse aus den Gruppen-Workshops im frei gewählten Austausch Ebenen übergreifend reflektiert und ausgetauscht werden, Networking inklusive.


Zum Schluss

Abschliessend haben wir mittels Mentimeter nochmals zusammengetragen, welche Erkenntnisse die Teilnehmenden von der Tagung mitnehmen.